Für Frauen sind dicke Beine ein massives Problem und nicht selten sind Wassereinlagerungen im Oberschenkel der Grund dafür. Sport eignet sich zwar sehr gut zum Abnehmen, doch Beine, die durch die Einlagerung von Wasser aufgeschwemmt sind, lassen sich nicht durch eine Diät verschmälern. Auf keinen Fall sollten Wassereinlagerungen im Oberschenkel hingenommen werden, denn Ödeme, wie man die Einlagerungen im Gewebe nennt, können folgenreich sein. Einerseits erleben betroffene Frauen dadurch einen massiven Leidensdruck, andererseits können ernsthafte Erkrankungen Ursache für eine solche Wasseransammlung im Gewebe sein.
Welche Ursachen kommen für Wassereinlagerung in Betracht?
Zahlreiche Gründe kommen für Wassereinlagerungen im Oberschenkel in Betracht. Zugrunde liegen kann beispielsweise eine Herzerkrankung, Venenerkrankung oder eine Erkrankung der Nieren. Bei Beschwerden, die auf eine dieser Krankheitssymptome hindeuten, sollte sofort eine medizinische Abklärung erfolgen. Doch auch andere Ursachen wie
- ungünstige Ernährung
- zu salzhaltige Speisen
- zu wenig Bewegung
- übermäßig langes Sitzen
können Gründe sein, dass sich Wassereinlagerungen im Oberschenkel bilden. In diesen Fällen kann meist mit einer Umstellung dafür gesorgt werden, dass Ödeme sich zurückbilden und sich der Körper wieder selbst entwässert.
Was tun, wenn man Ödeme bemerkt?
Ödeme sind sichtbar und fühlbar. Durch die Wasseransammlungen im Gewebe schwellen die Schenkel an. Der Schenkelumfang nimmt zu und die Beine fühlen sich an den betroffenen Stellen gespannt und dick, vielleicht sogar wulstig an. Die Ansammlung von Wasser kann so stark ausgeprägt sein, dass sich großflächig dicke Wulste und nach außen gewölbte Dellen bilden. Diese lassen sich gut erfühlen und sind auf Anhieb sichtbar. Zwar verursachen Wassereinlagerungen im Oberschenkel keine Schmerzen, jedoch geht ein unangenehmes Gefühl damit einher. In jedem Fall ist Ursachenforschung wichtig, um zu wissen, was konkret gegen die Wasseransammlungen zu tun ist. Achten Sie auf die nachfolgend genannten Symptome - bitte beachten Sie, dass dieser Artikel keinesfalls einen Arztbesuch ersetzen kann!
Verdacht auf Herzprobleme
Bei Ödemen, die aufgrund einer Herzmuskelschwäche entstehen, machen sich meist weitere Symptome bemerkbar. Wasser staut sich tagsüber in den Beinen und wird nicht aus dem Körper abgeleitet. So fließt das Wasser nachts während dem Liegen zurück ins Herz und wird über die Nieren ausgeschieden. Häufiger nächtlicher Harndrang ist die Folge. Die Herzerkrankung geht meist einher mit Hustenreiz, Atemnot und reduzierter Belastbarkeit sowie einem Schwächegefühl. Liegt die Vermutung auf der Hand, dass Wassereinlagerungen im Oberschenkel (und oft auch im Knöchel des Beins) daher rühren, muss eine medizinische Diagnose erhoben werden.
Verdacht auf Nierenprobleme
Probleme mit den Nieren können ebenfalls zu Wassereinlagerungen im Oberschenkel führen. Dann geht die Ansammlung von Wasser meist mit einem Aufschwemmen des Gesichts einher. Ebenfalls lässt sich eine schnelle Gewichtszunahme feststellen, so dass ein Arzt unverzüglich aufgesucht werden sollte. Die Nieren arbeiten nicht richtig, was zu einer Vergiftung des Körpers führen kann.
Verdacht der Venenerkrankung
Neben Herz und Nieren können auch die Venen das Bilden von Wasser im Gewebe zu verantworten haben und zu venösen Abflussstörungen führen, die Ödeme zur Folge haben. Oft ist ein Beruf, in dem man viel stehen oder sitzen muss daran schuld, dass die Venen in Mitleidenschaft gezogen werden. Erweitern sie sich oder es tritt ein Blutstau auf, wird Flüssigkeit in umliegendes Gewebe gepresst, welches sich als Ödem zeigt.
Bei Ödemen richtig reagieren
Besteht bei Ihnen der Verdacht, dass gesundheitliche Probleme wie die oben aufgeführten Ursache für die Wassereinlagerung im Oberschenkel sind, sollten Sie in jedem Fall den Arzt aufsuchen, um diagnostisch abzuklären. Dies raten wir im Zweifelsfall ohnehin, denn anhaltende Ödeme können das Gewebe schädigen und sollten deshalb nicht auf eigene Faust behandelt werden oder ganz unbehandelt bleiben. Offene Beine könnten die Folge sein. Außerdem können weitere gesundheitliche Probleme Ödeme hervorrufen oder andere Auslöser in Betracht kommen (z. B. Hungerödem, Mangel an Eiweiß, Medikamenteneinnahmen, Lebererkrankung, Unterfunktion der Schilddrüse usw.).
Was Sie bei gelegentlichen Wassereinlagerungen im Oberschenkel tun können
Wohl alle Frauen beklagen sich hin und wieder über dicke Beine und nicht immer sind es Erkrankungen, die dafür verantwortlich zu machen sind. Ein Bürojob, bei dem vorwiegend sitzende Tätigkeiten ausgeübt werden, können ebenfalls zu Wassereinlagerungen in den Beinen sorgen. Aber auch heiße Sommertage führen nicht selten zu Einlagerungen von Wasser.
In solchen eher harmlosen Fällen können
- entwässernde Ernährung
- mehr Bewegung
- Verbesserung der Sitzbedingungen
- Einnahme von Entwässerungstabletten
Abhilfe schaffen, wobei entwässernde Mittel nur nach Absprache mit einem Arzt zu empfehlen sind.
Wasseransammlung durch Sitzen vorbeugen
Langes Sitzen ist generell ungesund. Es führt nicht nur zu Wassereinlagerungen im Oberschenkel, sondern schadet den Venen und dem Rücken ebenfalls. Wenn Sie überwiegend sitzend tätig sind, sorgen Sie regelmäßig für bewegte Pausen. Nutzen Sie stündlich einige Minuten, um aufzustehen, Ihre Gliedmaßen auszuschütteln, den Körper aufzulockern und ein paar Schritte zu laufen.
Verändern Sie möglichst häufig Ihre Sitzposition und wählen Sie einen Stuhl, der bewegtes Sitzen ermöglicht. Ein solcher Stuhl verfügt über eine Wippfunktion, unterstützt und entlastet den Rücken, bietet dem Gesäß ausreichend Platz, damit Sie die Körperhaltung variieren können. Während dem Sitzen können zudem die Füße bewegt werden, um den Fluss von Wasser und Blut anzuregen.
Ein starrer Stuhl unterbindet das aktiv-dynamische Sitzen und begünstig, dass sich Blut und Wasser in den Beinen stauen. Die Sitzfläche sollte deshalb neigbar sein und über eine abgerundete Kante im vorderen Bereich verfügen, um die Oberschenkel zu entlasten. Dadurch wird die Blutzirkulation im Kniekehlenbereich nicht unnötig behindert und Wassereinlagerungen im Oberschenkel werden recht gut verhindert.
Am Abend oder wenn möglich zwischendurch können die Füße hochgelegt werden, um zusätzlich Stauungen im Gewebe entgegenzuwirken. Dies gilt auch, wenn Sie einen Beruf ausüben, bei dem Sie viel stehen müssen.
Lebensmittel, die entwässern
Viel trinken - am besten Mineralwasser mit hohem Kaliumgehalt - hilft dabei, den Flüssigkeitshaushalt im Körper zu regulieren. Auch verschiedene Lebensmittel helfen zu entwässern. Zu den harntreibenden Produkten zählen viele Obst- und Gemüsesorten. Auch, wenn viele Menschen zunächst nur an Erdbeeren und Spargel denken, kommen neben diesen Saisonprodukten weitere Lebensmittel in Frage, wenn Sie über eine gesunde Ernährung entwässern möchten. Nachfolgende Nahrungsmittel treiben das Wasser aus dem Körper:
- Beerenfrüchte (Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Himbeeren)
- Obst wie Rhabarber, Weintrauben, Wassermelone
- Holunder
- Reis
- Kartoffeln
- Spargel
- Rettichsorten (Radieschen, Meerrettich)
- Fenchel
- Gurken
- Sauerkraut
- Kürbis
- Tomaten
Außerdem entwässern Früchte und Gemüse, die einen hohen Vitamin C Gehalt haben. Dazu zählen Zitrusfrüchte, Ananas, Paprika, Artischocken und Spinat. Spargel bietet sich in Frühling und Sommer an, um außerordentlich gut Wasser zu verlieren. Unzählige Rezepte für Spargelgemüse lassen zudem auch die Pfunde purzeln. Aus den Spargelschalen kann ein aromatischer Sud gekocht werden, der zwischendurch getrunken werden kann, um die Entwässerung voranzutreiben.
Ebenfalls entwässernd sind viele Teesorten oder dieses einfache Rezept: Birkenblättersaft oder Birkenelixier kann mit Mineralwasser und Fruchtsaft zum Entwässern getrunken werden. Hierfür wird 1 TL Birkensaft mit je 100 ml Wasser und Saft gemischt. Ein Tee aus frischem Ingwer und etwas Zitronensaft hilft auch, weil er den Stoffwechsel ankurbelt.
Wichtig ist, dass über den Tag verteilt mehrere Portionen von diesen Produkten oder Getränken konsumiert werden, um Wassereinlagerungen im Oberschenkel zu reduzieren.
Entwässern durch Lymphdrainage
Sehr effizient gegen Wasseransammlungen in den Oberschenkeln ist die Lymphdrainage. Der so genannte Lymphstau ist für die Bildung von Ödemen verantwortlich. Gezielte Griffe und eine sanfte Massage vom Physiotherapeuten ermöglichen das Ausstreichen und das Gewebe wird entwässert.
Salz reduzieren - auch versteckte Salze
Elementar ist es, dass Sie möglichst wenig Salz konsumieren. Dabei gilt nicht nur, beim Kochen die Salzmenge zu verringern sondern auch auf den Salzgehalt in fertigen Produkten zu achten. Gekauftes Brot, fertige Kuchen, abgepackte Wurst, Käse, Knabbergebäck - all das enthält viel Salz, welches in der Summe betrachtet, einfach zu viel für den menschlichen Organismus ist. Ein zu hoher Salzgehalt im Körper bindet das Wasser ins Gewebe und begünstigt deshalb Wassereinlagerungen im Oberschenkel.
Gesunde Lebensweise ersetzt nicht medizinische Diagnostik
Zusammenfassend betrachtet gibt es durchaus viele Möglichkeiten, bei Wasseransammlungen in den Oberschenkeln selbst aktiv zu werden. Wasserstau im Gewebe kann präventiv vorgebeugt werden und bei geringeren Beschwerden kann durch eine entsprechende Ernährung sowie mit Sport und mehr Bewegung Abhilfe geschaffen werden. Generell sollten Sie jedoch bei häufigeren, anhaltenden oder schlimmeren Beschwerden medizinische Abklärung in die Wege leiten, weil ernsthaftere Erkrankungen hinter den Wassereinlagerungen im Oberschenkel oder in den Beinen stecken können. Liegt die Ursache für Ödeme an einer Grunderkrankung, muss diese schulmedizinisch behandelt werden, um Schlimmeres zu verhindern.