Dass eine gesunde und vollwertige Ernährung dem Körper gut tut und sogar unser Leben verlängert, weiß wohl jeder. Doch warum ernähren sich die Menschen dann so einseitig, ungesund und unausgewogen?
Es ist eine Mischung aus Unwissen, Bequemlichkeit und veränderten Lebensgewohnheiten in unserer modernen Zeit. Sicherlich hat auch Ihnen der Hausarzt diesbezüglich schon einmal ins Gewissen geredet und Sie dazu angehalten, sich zukünftig etwas gesünder und vollwertiger zu ernähren. Immerhin werden ein Großteil der sogenannten Zivilisationskrankheiten sowie viele andere Leiden durch falsche Ernährungsgewohnheiten ausgelöst. Dazu gehören Diabetes, Bluthochdruck, Arterienverkalkung sowie sämtliche weiteren Krankheiten, die durch diese Symptome ausgelöst werden, zum Beispiel Krebs oder Herz-Kreislaufprobleme.
Was tun die Krankenversicherungen gegen falsche Ernährungsgewohnheiten?
Auch die Krankenversicherungen wissen um die schlechten Ernährungsgewohnheiten der Deutschen und versuchen daher ständig, entsprechend Aufklärung zu betreiben und die Bevölkerung dazu zu bewegen, sich gesünder zu ernähren. Das tun sie natürlich nicht aus reiner Menschenliebe, sondern vorrangig auch aus Eigennutz, da ein gesunder Mensch wesentlich geringere Kosten verursacht als ein ständig kranker.
Inzwischen fördern die Krankenkassen sogar die Umstellung auf eine gesündere Lebensweise, etwa durch die Übernahme dadurch entstehender Kosten oder durch Vergünstigungen bzw. spezielle Prämien. Wer an Kursen zum Thema Ernährung und Fitness teilnimmt, wie sie beispielsweise die Volkshochschulen in Deutschland anbieten, kann die entsprechende Teilnahmebescheinigung bei seinem Krankenversicherer einreichen und bekommt in den meisten Fällen die Kosten für den Kurs erstattet.
Gesunde Ernährung ist keine Diät
Bevor ein Wandel zu einer gesünderen Ernährung stattfinden kann, muss zunächst darüber aufgeklärt werden, welche Punkte diese umfasst. Wichtig ist: Verwechseln Sie eine gesunde und ausgewogene Ernährung nicht mit einer Diät. Im Gegenteil - bei einer Diät wird der Körper dadurch belastet, dass die Ernährung eher einseitig ausgerichtet und um viele wertvolle Komponenten reduziert ist. Bei einer ausgewogenen und damit gesunden Ernährung bekommt der Körper hingegen sämtliche Nahrungsmittel und damit Nährstoffe, die er braucht, nur eben in einer optimierten Zusammenstellung.
Grundsätzlich ist es gar nicht so schwer, sich ausgewogen und gesund zu ernähren, wenn man einige wenige Punkte beachtet. Diese Punkte sollten fest in die eigenen Lebensgewohnheiten integriert werden. Es nützt also nichts, sie lediglich für eine gewisse Zeit zu berücksichtigen und dann wieder zu den alten Ernährungsgewohnheiten zurückzukehren.
Wir haben die wichtigsten Tipps und Tricks für eine gesunde und ausgewogene Ernährung nachfolgend für Sie zusammengestellt
1. Achten Sie so genau wie möglich auf ihr Hungergefühl
Nicht nur bei der Zubereitung unserer Nahrung, sondern auch beim Verzehr wird vieles falsch gemacht. Dadurch, dass die meisten Menschen durch Beruf und private Verpflichtungen heute kaum noch Zeit haben, wird ein bewusstes und konzentriertes Essen immer mehr vernachlässigt. Gegessen wird eben zwischendurch, wenn gerade einmal ein paar Minuten Zeit sind. Dadurch geht auch das natürliche Hunger- und Sättigungsgefühl mit der Zeit verloren. Wer sein Hunger ständig übergeht und auch nicht darauf achtet, wann er wirklich satt ist, gewöhnt sich innerhalb kurzer Zeit eine falsche Ernährung an. Versuchen Sie, ein verstärktes Augenmerk auf Ihr Hunger- und Sättigungsgefühl zu legen. Wann haben Sie wirklich so viel Hunger, dass Sie es ohne sofortige Nahrungsaufnahme nicht mehr aushalten? Wann haben Sie so viel gegessen, dass Sie sich wirklich satt fühlen? Sie werden sich wundern, welche neuen Erkenntnisse sich ergeben, wenn Sie einmal wirklich aufmerksam auf die mit der Nahrung verbundenen Gefühle achten.
2. Nehmen Sie sich stets genug Zeit zum Essen
Kaum etwas ist für den Körper ungesünder, als das Essen immer hastig in sich hineinzuschlingen und somit nicht ausreichend zu kauen. Dadurch wird kein Nahrungsbrei produziert und der gesamte Verdauungstrakt hat viel mehr Mühe, die aufgenommene Nahrung zu zerlegen und entsprechend zu verarbeiten. Sicherlich kennen Sie das auch: Wer in Eile ist und die Nahrung hastig in sich hineinschlingt, hat oft mit Sodbrennen, Bauchschmerzen und Verdauungsproblemen zu kämpfen. Achten Sie daher darauf, immer genug Zeit zum Essen zu haben und jeden Bissen so oft wie möglich zu kauen.
3. Essen Sie ausgewogen und vielseitig
Wer behauptet, dass auf Fette, Zucker etc. völlig verzichtet werden kann, der irrt. Auch diese Substanzen braucht der Körper in einer gewissen Menge. Es ist daher sehr wichtig, möglichst ausgewogen und vielseitig zu essen. Sie müssen also bei der Auswahl der Nahrungsmittel auf nichts verzichten, es ist lediglich darauf zu achten, die Anteile der einzelnen Nahrungsmittel entsprechend zu gewichten. Dabei sollten Obst und Gemüse den größten Anteil ausmachen, Zucker und Fette dagegen den geringsten. Wer dies dauerhaft beachtet, findet automatisch zu einer gesunden Ernährung und muss sich nicht mit dem Zählen von Kalorien oder Abwiegen von Lebensmitteln herumschlagen.
4. Reduzieren Sie den Salzkonsum
Ähnlich wie Zucker und Fett sollte auch der Konsum von Salz in einem möglichst geringen Rahmen gehalten werden. Der Grund: Zwar braucht unser Körper Salz in geringer Menge, bekommt er allerdings zu viel davon, können sich daraus Bluthochdruck und Nierenprobleme ergeben. Ein Problem besteht darin, dass insbesondere Fertignahrung zumeist mit sehr viel Salz versehen ist. Wer hingegen frisch kocht, kann die Salzmenge selbstständig festlegen und entsprechend regulieren.
5. Kochen Sie nach Möglichkeit immer frisch
Wir hatten es bereits angeschnitten: Bei Fertignahrung sind Sie der Zusammensetzung der Inhaltsstoffe durch die Industrie komplett ausgeliefert. Besser ist es daher, immer selbst mit frischen Zutaten zu kochen. Hier können Sie die Menge der Gewürze, der Fette etc. vollkommen selbstständig bestimmen. Leider hat nicht jeder immer die Zeit, um frisch zu kochen. Wenn deswegen trotzdem einmal Fertignahrung auf den Tisch kommt, sollten Sie zumindest vorher aufmerksam die Zutatenliste sowie die Zusammensetzung der Nährstoffe lesen und das Produkt entsprechend auswählen.
6. Essen Sie Obst und Gemüse immer in reifem Zustand
Es ist eine Unsitte in der modernen westlichen Welt geworden, Obst und Gemüse oft in unreifem Zustand auszuliefern und an den Verbraucher zu verkaufen. Dies resultiert daher, dass überreife Produkte vom Verbraucher in der Regel nicht mehr angenommen werden, was den Produzenten und Händlern entsprechende Umsatzeinbußen beschert. Daher verkauft man lieber Obst und Gemüse in unreifem Zustand, als das beschriebene Risiko einzugehen. Allerdings ist unreife Nahrung für den Organismus sehr viel schwerer zu verarbeiten. Sie sollten daher darauf achten, nur reife Früchte und Gemüsesorten zu erwerben.
7. Bereiten Sie Ihre Nahrung sorgfältig zu
Leider sind die Gewohnheiten bei der Zubereitung der Nahrung oft schlecht. So wird Gemüse beispielsweise völlig verkocht, bis die Nährstoffe schließlich nicht mehr auf dem Teller ankommen, sondern im Kochtopf verloren gehen. Es gilt als wichtigste Regel: Garen Sie sämtliche Speisen möglichst kurz und verwenden Sie zum Kochen, Braten oder Backen nur hochwertige Fette bzw. Öle. So wird gewährleistet, dass die Nährstoffe in der Nahrung bleiben und dann auch auf den fertigen Teller kommen.
8. Viel trinken ist extrem wichtig
Ernährungsexperten betonen es immer wieder: Der menschliche Körper besteht zu einem Großteil aus Wasser, von dem jeden Tag eine gewisse Menge durch Schwitzen, Körperausscheidungen etc. verloren geht. Dieser Mangel muss durch die Aufnahme von Flüssigkeit wieder ausgeglichen werden. Sie sollten daher mindestens 1,5 Liter, besser aber 2 Liter Flüssigkeit am Tag zu sich nehmen, im Sommer bei großer Hitze entsprechend mehr. Wichtig ist, nicht irgendetwas zu trinken. Das gesündeste Getränk ist immer noch Wasser, möglichst ohne Kohlensäure. Aber auch ungesüßte Tees und Fruchtsäfte sind sehr gesund. Gezuckerte Getränke, Kaffee und Alkohol dagegen sollten in möglichst geringen Mengen genossen werden.
9. Essen Sie zu den richtigen Zeiten
Der richtige Zeitpunkt ist in vielen Belangen unseres Lebens entscheidend. So auch beim Essen bzw. beim Trinken. Leider ist es in unserer modernen Welt gang und gäbe geworden, beispielsweise das Frühstück sträflich zu vernachlässigen und allenfalls schnell einen Kaffee in sich hineinzuschütten. Das ist grundfalsch. Gerade das Frühstück bildet als Grundlage für den Tag eine der wichtigsten Mahlzeiten. Am Abend hingegen, wenn viele Menschen beginnen, sich den Bauch so richtig vollzuschlagen, sollte man etwas langsamer tun. Eine gute Regel ist, zwei Stunden vor dem Zubettgehen überhaupt nichts mehr zu essen. So wird der Körper entlastet und kann nachts optimal arbeiten.
10. Entlarven Sie die Essensfallen
Wir essen zu schnell, zu viel und zu einseitig. Oftmals sind uns die falschen Ernährungsgewohnheiten jedoch schon so sehr in Fleisch und Blut übergegangen, dass wir sie gar nicht mehr bemerken. Sie sollten daher in Zukunft verstärkt darauf achten, sogenannte Essensfallen zu entlarven. Eine dieser Essensfallen kann beispielsweise das Knabbern abends vor dem Fernseher sein. Gedankenverloren werden Chipstüten oder Schokoladentafeln geöffnet, und ehe Sie sich versehen, sind diese schon geleert. Das ist die klassische Essensfalle. Man bekommt gar nicht mit, in welchem Tempo und wie viel man nebenbei an Süßigkeiten und Knabbereien zu sich nimmt. Aber auch die regelmäßige Zwischenmahlzeit im Fast-Food-Restaurant kann eine solche Essensfalle sein. Lässt sie sich nicht reduzieren oder durch gesündere Nahrungsmittel ersetzen? Wer sich immer wieder solche Fragen stellt, wird automatisch zu einer gesünderen Ernährung finden
Fazit
Der Schlüssel zu einer gesünderen Ernährung ist, ein paar falsche Gewohnheiten dauerhaft durch bessere zu ersetzen. Dazu müssen diese Gewohnheiten zunächst einmal erkannt werden. Ist dies geschafft, kommt es einzig und allein auf Ihre Durchhaltekraft und Disziplin an. Stellen Sie sich das gewünschte Ziel immer wieder als bereits erreicht vor. Sehen Sie vor Ihrem inneren Auge den Traumkörper und malen Sie sich in den schönsten Farben aus, wie Ihr Arzt Ihnen eine perfekte Gesundheit bescheinigt. Das wird zusätzliche Motivation geben und dabei helfen, die neuen Gewohnheiten in Fleisch und Blut übergehen zu lassen.