Wie gut sind Zucker Ersatzstoffe?

Wie gut sind Zucker Ersatzstoffe?

Die Süße in vielen Lebensmitteln schlägt sich gerne auf den Hüften nieder. Wer abnehmen oder das Gewicht unter Kontrolle halten möchte, beschäftigt sich deshalb mit Zuckerersatzstoffen. Auch bei diversen Erkrankungen wie Diabetes werden statt Saccharose Zucker Ersatzstoffe zum Süßen verwendet.

Verallgemeinert als Süßstoffe bekannt, beeinflussen die Austauschstoffe den Insulinspiegel im Vergleich zu herkömmlichem Haushaltszucker nicht wesentlich, haben kaum Kalorien, die sich als Hüftgold bemerkbar machen und sie begünstigen kein Karies. Das klingt nach vielen Vorteilen. Dennoch sind Zucker Ersatzstoffe nicht unbedenklich, so dass Sie sich informieren sollten, ob Sie Zucker Ersatzstoffe wirklich zum Abnehmen oder zum Erhalten des Gewichts einsetzen möchten.

Welche Zuckerersatzstoffe gibt es?

Zuckeralternativen sind als Lebensmittel zulassungspflichtig. Unterschieden wird zwischen Süßstoff und Austauschstoff.

Die EU hat folgende Zuckeraustauschstoffe zugelassen:

  • Erythrit (E 968)
  • Isomalt (E 953)
  • Lactit (E 966)
  • Maltit (E 965)
  • Maltitol-Sirup (E 965)
  • Mannit (E 421)
  • Sorbit (E 420)
  • Xylit (E 967)

Sie sind bei halber Kalorienzahl nur halb so süß wie Zucker, so dass man die doppelte Menge aufwenden muss, um eine ähnlich gleiche Süße zu erreichen. Im Bezug auf eine Kalorieneinsparung lässt sich daher kaum ein positiver Effekt erzielen. Jedoch eignen sich diese Zuckeraustauschstoffe für die Unterstützung antikariogener Zahnpflege durch Kaugummikauen, weil sie nicht den Zahnschmelz angreifen. Insbesondere Xylith wird dabei bevorzugt.

Zu den Süßstoffen zählen:

  • Acesulfam (E950)
  • Aspartam (E951)
  • Cyclamat (E952)
  • Neohesperidin DC (E959)
  • Saccharin (E954)
  • Thaumatin (E957)

Vorteile, Nachteile und Besonderheiten

Die Grundidee, kalorienarme oder kalorienfreie Alternativen für Haushaltszucker anzubieten, ist für den Verbraucher absolut sinnvoll. Es klingt verlockend einfach, statt Zucker Ersatzstoffe zu verwenden, um nicht dick zu werden bzw. abzunehmen. Ganz so unproblematisch ist dies jedoch nicht.

Es gibt zahlreiche Nachteile:

  • Flüssigsüße eignet sich nicht für jede Verwendung
  • fester Süßstoff kann aufgrund der konzentrierten Süße nicht immer Zucker ersetzen (z. B. beim Backen, weil Masse für die Konsistenz fehlt)
  • Zuckerersatz und Süßstoff haben einen von Zucker deutlich abweichenden Geschmack
  • künstliche Süße steht im Verdacht, krebserregend zu sein

Die Vorteile der Zuckeralternativen:

  • weniger kalorienreich
  • einfache Anwendung
  • geeignet für Diabetiker
  • weniger gefährlich im Hinblick auf Karies
  • verschiedene Darreichungsformen (Tabletten, Pulver, Granulat, Flüssigsüßmittel)

Bekannteste Süßungsmittel als Alternative zu Zucker

Die Nachfrage nach Zuckeralternativen ist groß, deshalb gehen wir auf die bekanntesten von ihnen näher ein.

Xucker - Natürlich wie Zucker - aber gesünder

Der Ersatz Zucker besteht aus reinem Xylit, pflegt die Zähne, reduziert das Kariesrisiko und eignet sich, weniger Kalorien zu verbrauchen. Das Süßungsmittel ist um 40 % kalorienreduziert - im Vergleich mit herkömmlichem Haushaltszucker. Hergestellt aus Holz oder Maispflanzenfasern ist das Produkt nicht durch Gentechnik behandelt.

Xucker light - kalorienfrei Süßen

Hierbei handelt es sich um ein reines Erythrit, das ohne Kalorien süßt. Die Süßkraft beträgt nur 70 % von Xucker. Mit der Light-Variante lassen sich insbesondere Süßspeisen und Heißgetränke süßen. Zum Backen ist dieses Produkt nur bedingt geeignet. Auch im Hinblick auf die Zahnpflege gibt es nicht ganz so gute Ergebnisse wie bei Xucker aus Xylit.

Weitere Produkte von Xucker

Neben diesen beiden Varianten gibt es außerdem Gelier- und Puder Xucker sowie Xucker Bronxe. Daher besteht bei diesem Markenprodukt eine recht große Auswahlmöglichkeit. Jeder dieser Zucker Ersatzstoffe hat bestimmte Merkmale, die für verschiedene Verwendungen ideal sind. Mit Gelier-Xucker können Desserts, Soßen sowie Konfitüre hergestellt werden; Puder-Xucker ist perfekt zum Backen sowie zum Fertigen von Heiß- oder Kaltgetränken und aus ihm lässt sich Zuckerguss anrühren.

Stevia rebaudiana - das süße Honigkraut

Seit geraumer Zeit ist Stevia in aller Munde. Ein Süßkraut, das bis zu 450 mal süßer ist als Haushaltszucker. Schon lange als gesunde Futterpflanze für Tiere verwendet, erfolgte die Zulassung als Lebensmittel erst im Dezember 2011. Wenngleich Stevia sehr wahrscheinlich nicht gesundheitsschädigend ist und sogar den Blutdruck senkt, ergibt sich ein großer Nachteil, der sich durch den Eigengeschmack deutlich macht. Der Geschmack von Lakritze setzt sich konsequent durch, so dass mit Stevia gesüßte Lebensmittel anders schmecken, als würden sie mit Haushaltszucker gesüßt. Eine sinnvolle Lösung erscheint hier, Stevia und Zucker zu vermengen, um einen guten Geschmack zu erzielen, aber gleichzeitig Kalorien zu sparen. Neben der extrem hohen Süßkraft muss auch erwähnt werden, dass Stevia Süße nicht kariogen und hervorragend für Diabetiker geeignet ist.

Geschmacklich deutliche Abweichungen von Zucker

Süßstoff und Zuckerersatz ist geschmacklich nicht mit der angenehmen Süße von Zucker zu vergleichen. Die Süßungsalternativen schmecken teilweise sehr gewöhnungsbedürftig. Möchten Sie nur eine kleine Menge Zucker austauschen, hält sich der Eigengeschmack in erträglichem Rahmen. Für echte „Süßmäuler“ wird der Geschmack der Zucker Ersatzstoffe oft zum geschmacklichen Problem.

Gesundheitliche Risiken durch Zucker Ersatzstoffe und Süßstoff?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Zuckeralternativen dahingehend untersucht, ob sie allgemein gesundheitsschädlich, im besonderen krebserregend oder fruchtschädigend sind. Insbesondere der Süßstoff Aspartam, Saccharin sowie Cyclamat stehen bzw. standen im Verdacht, für Krebserkrankungen zumindest mitverantwortlich zu sein. Cyclamat wurde bereits 1969 in Amerika verboten, weil sich der Verdacht, es handele sich um einen krebserregenden Stoff, weder bestätigen noch ausräumen ließ. Innerhalb der EU ist Cyclamat in einigen Lebensmitteln zugelassen.

Aspartam kann vom Körper auf natürliche Weise abgebaut werden, weil es viele Elemente enthält, die in natürlichen Lebensmitteln vorkommen. Trotzdem gibt es auch bei diesem Süßstoff dahingehend Überlegungen, Aspartam sei zumindest bei einer Eiweiß-Stoffwechselerkrankung (Phenylketonurie) nicht unbedenklich. Es könne zur Übersäuerung des Blutes sowie des Körpers kommen, das Nervensystem könnte durch endogene Gifte geschädigt werden. Zudem können sich Aminosäuren anreichern, woraus es zu weiteren Beeinträchtigungen kommen könnte, so der aktuelle Forschungsstand.

Saccharin soll in einer klinischen Studie mit Ratten gezeigt haben, dass ein Zusammenhang mit der Entstehung von Blasenkrebs bestehen könnte. Abschließende wissenschaftliche Erkenntnisse liegen noch nicht vor. Getestet wurde in äußerst hohen Dosierungen, die im normalen Verbraucherkonsum nicht auftreten.

Aufgrund nach wie vor nicht abgeschlossener Untersuchungen hat die WHO für Zucker Austauschstoffe und Süßstoffe eine Höchstdosierung errechnet, die gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Zuckeralternativen ausschließen soll.

Hinzu kommt die Tatsache, dass Zucker Ersatzstoffe im Darm nicht optimal aufgenommen werden und so zu Durchfall führen können. Kleine Mengen gelten als weniger problematisch.

Zusammenfassung Zucker Ersatzstoffe & Süßstoffe

Gerüchte, Zuckeralternativen können krank machen, halten lange an und lassen sich aktuell nicht durch wissenschaftliche Untersuchungen aus dem Weg räumen. Durch die Empfehlungen der WHO kann das Risiko deutlich reduziert werden - insofern eins besteht. Dennoch sollten Sie abwägen, ob die Verwendung von Zuckerersatzstoffen notwendig ist, um abzunehmen oder Ihr Körpergewicht zu kontrollieren.

Sinnvoll wäre es, insgesamt den Konsum gesüßter Lebensmittel zu reduzieren; so lassen sich gleich „mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen“. Sie schonen die Zähne, nehmen weniger Kalorien zu sich und vermeiden jegliches Risiko im Hinblick auf möglicherweise doch krebsbegünstigende Zucker Ersatzstoffe. Stevia und Xucker erscheinen sinnvolle Alternativen, wenn Sie beispielsweise als Diabetiker Zucker Ersatzstoffe benötigen oder sich Ihr Konsum in einem tolerablen Rahmen hält. Daneben kommen auch Sirup oder Honig in Betracht, um möglichst natürlich und gesund zu süßen, wenn Sie nicht nur wegen der Kalorien über Zuckerersatzstoffe nachdenken.

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