Bei ungesättigten Fettsäuren wird zwischen „einfach“ und „mehrfach“ ungesättigten Fettsäuren unterschieden. Dabei sind die lebensnotwendigen unter den mehrfach ungesättigten Fettsäuren, genannt essenzielle Fettsäuren, eine besondere Kategorie, da sie vom Körper nicht selbst produziert werden. So ist es erforderlich, diese über die Nahrung aufzunehmen. Ohne die spezielle Form der ungesättigten Fettsäuren kann es ansonsten zu schweren Mangelerscheinungen im Körper kommen.
Ungesättigte Fettsäuren stehen, entgegen der gesättigten Fettsäuren, für den unterschiedlichen Aufgabenbereich im Körper zur Verfügung. So sind sie im Körper leichter verwertbar, da sie von den Verdauungsenzymen einfacher aufgespalten werden. Ihr Hauptmerkmal ist ihr geringer Schmelzpunkt, denn schon bei Zimmertemperatur verflüssigen sie sich.
Diese wichtigen Energieträger sind hauptsächlich in pflanzlicher Nahrung vorhanden, wie z. B. in:
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Ölen, die aus Raps, Nüssen oder Oliven gewonnen wird.
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Ölhaltigen Avocados
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Verschiedenen Nussarten und in Samen.
Einfach ungesättigte Fettsäuren
Für den Körper sind einfach ungesättigte Fettsäuren prädestiniert, da sie gut verdaulich sind. Außerdem brauchen sie nicht mit der Nahrung aufgenommen werden, da sie im Körper selbst hergestellt werden können.
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren
Da diese Fettsäuren vom Körper nicht selbst produziert werden, müssen sie grundsätzlich mit der Nahrung zugeführt werden. Weil sie für den Körper im Besonderen eine gewichtige Rolle beim Stoffwechsel spielen, nennt man sie auch essenzielle Fettsäuren. Dabei werden mehrfach ungesättigte Fettsäuren, je nach dem chemischen Aufbau, in Omega3 – und Omega6-Fettsäuren unterschieden.
Omega3-Fettsäure ist vor allem in den Ölen aus Raps, Walnuss und Lein enthalten, sowie in fetthaltigem Fisch wie Thunfisch, Hering, Lachs oder Makrele. Sie schützen somit vor Arterienverkalkung, wirken bei Rheuma entzündungshemmend und senken den Triglyceridspiegel (Triglyceride=Neutralfett). Sind die Triglyceridwerte zu hoch, kommt es zu Störungen im Fettstoffwechsel. Im Normalfall werden diese Triglyceride im Darm zerteilt, um in der Darmwand neue Triglyceride zu bilden, die danach mit Transportproteinen an die Leber weitergeleitet und von dort ins Blut fließen. Triglyceride kommen zu 90 % aus der Nahrung, können aber aus Alkohol oder überschüssigen Zucker, im Körper selbst hergestellt werden.
Die Omega6-Fettsäuren (Linolsäure) befinden sich in Pflanzenölen, die aus Soja, Maiskeimen, Weizenkeimen oder aus Disteln gewonnen werden.
Warum sind essenzielle Fettsäuren lebensnotwendig?
Bekommt ein Körper nicht genügend essenzielle Fettsäuren, kann der Körper nicht mehr voll funktionstüchtig sein. So kann es sogar einem Mensch mit Übergewicht passieren, dass er unterernährt ist, weil ihm die essenziellen Fettsäuren fehlen. Diese Unterversorgung kann durch Diäten verursacht werden, die als fettarm bzw. fettfrei gelten. Das kann zu einer enormen Hornhautbildung, zur erhöhten Anfälligkeit durch Infektionen, zu Haarverlust, zu Blutplättchenmangel sowie zu Wachstumsstörungen führen.
Essenzielle Fettsäuren bewerkstelligen die Hormonbildung, sie beeinflussen das Immunsystem und sind unentbehrlich für den Zellaufbau. Ein gutes Beispiel für die Funktion von essenziellen Fettsäuren ist Muskelkater, der sich oft nach einer sportlichen Betätigung einstellt. Um die schmerzenden Muskeln wieder in den Normalzustand zu versetzen, beschleunigt die Fettsäure die Adaption von Milchsäure in Wasser und Kohlendioxid.
Ungesättigte Fettsäuren verringern das Krankheitsrisiko
Diese, vom Körper leicht verwerteten Fettsäuren, sind dafür erkoren, Krankheiten außen vor zu halten. Dazu gehören Herz- Kreislauferkrankungen, die durch zu hohen Blutfettspiegel entstehen und durch den Abbau von Cholesterin verhindert werden.